Warum

Prolog

„Warum“ ist immer eine interessante Frage. Ob bei Kindern oder später dann auch bei Erwachsenen.

Mit der Frage wird regelmäßig der Gefragte gequält, weil es auf ein „Warum“ erfahrungsgemäß niemals eine kurze und knappe Erklärung gibt.

Die Frage „Warum“ ringt also allen Beteiligten ausserordentlich viel Geduld und gegenseitige Rücksichtnahme ab.

Beim Gefragten deshalb, weil der mit entsprechendem Sachverstand vorzugsweise in ganzen Sätzen zu antworten und deren  Sinngehalt dem zumeist unbedarften Fragesteller verständlich aufbereiten muss. Und der Fragesteller muß die entsprechende Geduld und Zeit aufbringen, damit der Gefragte die Frage auch vollumfänglich beantworten kann.

Ich fühle mich hier in beiden Positionen.

Das hat auch nur mit dem im Moment noch wachsenden Interesse zu tun, das das Genre der Monochom-Fotografie in mir geweckt hat.

Am Anfang war ein …

Bild.

Wie immer also …

In diesem Fall ein Foto, um genau zu sein.

Mit Bildern und Malern und deren Techniken kenne ich mich nämlich nicht aus. Ich guck wohl schon mal im Fernsehn die Erklärfilme von Bob Ross. Denn die Art, wie er seine Bildmaltechnik dem geneigten Zuschauer erklärt, ist einfach nur herrlich entspannend. Und auch lehrreich, nicht nur für Maler. Denn der Mann erklärt nicht nur, warum und wie man einen Pinsel gerade jetzt und da ansetzt und bewegt, sondern er erklärt auch die Wirkung für das gerade zu malende Motivelement.

Der Mann ist Autodidakt. Hat sich das Malen also aus eigenem Interesse weitestgehend selbst beigebracht und sogar ’ne eigene und mittlerweile in versierten Fachkreisen anerkannte Maltechnik entwickelt.

Malen und Fotografieren liegen gar nicht soweit auseinander. Beides gehört zur darstellenden Kunst. Und wenn ein Maler (wie er) weitestgehend aus seiner Phantasie heraus ein Bild erschafft, könnte die Art und Weise, wie er ein Motiv sieht und schlussendlich darstellt, hilfreich für einen Fotografen sein, der seinen Fotos die Ästhetik von gemalten Bildern angedeihen lassen möchte.

Bild vs. Foto – wie ich den Unterschied definieren würde

Gemeinsam ist beiden, dass sie dazu gedacht sind, dem menschlichen Auge etwas zu zeigen, was der Erschaffer gesehen hat.

ein Bild

ist aber von menschlicher Hand und mit entsprechenden Hilfsmitteln (Farben, Pinseln und einem Untergrund) angefertigt worden und deshalb ein Unikat, also nicht ohne moderne technische Hilfsmittel reproduzierbar. Die ersten von Menschen gemalten Bilder entstanden vor knapp 45.000 Jahren, anfangs vorzugsweise an innenliegenden Höhlenwänden, und dann später auch auf beweglichen Gegenständen wie Vasen und Tonkrügen.

Die Tradition des nicht nur schmückenden sondern auch erzählenden Wandbilds lebt bis heute fort.

Allerdings malen die meisten Menschen ihre Wandbilder nicht mehr selbst, sondern kaufen die bei Tedox, wo die deshalb so billig sind, weil die nur dem gerade angesagten zeitgenössichen Geschmack folgend schmücken, aber sonst nix aussagen. Und DAS entspricht auch weitestgehend dem umtriebigen Trend, sich selbst mit Hautbildern – sogen. Tättowierungen – zu verstümmeln (zu lassen).

Gemalte Bilder bieten dem Maler den Vorteil, sein Motiv nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Ein Bild kann zwar ein Motiv annähernd wirklichkeitsgetreu wiederspiegeln. Aber meistens ist das Motiv künstlerisch verfremdet und vermittelt dem Betrachter die vom Erschaffer gewollte Ästhetik.

Wobei „Ästhetik“ immer nur im Auge des Betrachters liegt, wie man es am Beispiel der modernen Malerei und bei Tättowierungen unschwer erkennen kann.

In der Mal-Kunst bedient man sich mittlerweile ja gernstens zeitgenössischer Darstellungsarten und Stilistiken, ohne das Rad neu zu erfinden.

Gerade in dieser Kunstrichtung gilt: alles ist erlaubt, auch wenn’s niemandem gefällt.

Und sie hebt sich deshalb wesentlich von der Fotografie ab, bei der naturgemäss die Phantasie eine nur unwesentliche Rolle spielt.

ein Foto

ist seit seiner Erfindung dem Grunde nach und seiner Bestimmung folgend eine wahrheitsgetreue Abbildung eines Motivs zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt.

Ein Foto ist also genau genommen ein Dokument.

So sollte es eigentlich sein und es war jedenfalls seit Erfindung der Fotografie so gedacht und wurde von verantwortungsbewussten Fotografen auch genauso behandelt.

Es hat aber nicht lange gedauert, bis irgendein Arschloch entdeckt hat, dass man Fotos und damit schlußendlich auch deren Betrachter manipulieren kann. Das Problem, dass man eigentlich nicht glauben darf, was einem als wahr verkauft werden möchte, ist also so alt wie die Fotografie selbst, und deshalb darf man durchaus behaupten, dass ein Foto quasi auch nur ein Bild ist. Siehe auch ein Bild.

Fotografie als Handwerk

Mit Fotos – genau genommen mit der Fotografie als Handwerk – kenn ich mich auch nicht aus.

Fotografen sind Handwerker. Handwerk ist ebenfalls eine Art von Kunst (oder war es zumindest mal und war auch mal hochpräsenter Gegenstand der Wertevorstellung unserer Väterväterväter). Handwerkskunst findet in unserer modernen Gesellschaft mittlerweile kaum noch Anerkennung. Was die Handwerker dazu veranlasst hat, die Wertschöpfung über den Preis ihres Schaffens zu generieren. Somit erklärt sich auch, warum eine Autoreparatur so teuer geworden ist, wie ein Rembrandt-Gemälde. Aber Malkunst ist die Kunst der Fotografie nicht. Auch wenn der Begriff Fotografie bedeutet: mit Licht malen.

Das war vielleicht früher mal so, dass der Fotograf mit Licht auf Silberplatten gemalt hat. Bis das Licht das Silber wunschgemäss kontrastiert hat, verging schon mal die eine und andere Minute. Die Anfertigung einer Fotografie bedurfte damals in den Anfängen also viel Geduld und Zeit bei allen Beteiligten.

Heute sind Fotos deutlich einfacher und vor allem schneller herzustellen als gemalte Bilder. Und dann auch nur ansehnlich, wenn man das geeignete Motiv findet (sofern man auch bereit ist, zu suchen).

Womit wir wieder beim Thema wären, dem

Motiv

Das von mir mit gesteigertem Interesse und fast schon ehrfürchtig bestaunte S/W-Foto zeigt eine zeitgenössische Momentaufnahme am Eingang einer innerstädtischen U-Bahnstation und ist mit einem vergleichsweise extremen Weitwinkelobjektiv aufgenommen worden.

Das Motiv ist also erstmal nicht sehr spannend und umwerfend wie so ein spektakuläres Landschaftsfoto von Anselm Adams.

Der wohnte allerdings auch in einer Gegend, wo man solche Fotos, wie er sie seiner Mitwelt zu präsentieren pflegte, machen konnte (und dann natürlich weltweit berühmt damit wird, weil ein Grossteil der Bevölkerung NICHT dort wohnt und es damals auch kaum eine erschwingliche Möglichkeit gab, da mal eben vorbeizuhuschen). Wer in Bochum oder Herne wohnt, muss sich also mit U-Bahn-Stationen und Bahnhöfen begnügen und wird wahrscheinlich nicht ganz so berühmt

Das U-Bahn-Station-Foto (ich glaube, das wurde wegen seiner Strahlkraft in London oder Paris oder New York aufgenommen) wirkte aber trotzdem auf mich. Weil ich sowas mit geringem Aufwand (es bedarf dazu keiner teuren Reise nach Eng- und/oder Amiland) auch machen kann, weil zu meiner Freude die Stadt Herne im mir nahegelegenen Ortsteil Strünkede auch ’ne U-Bahn betreibt

Es bedurfte nur eines passenden Objektivs.

Equickmänt

Der Kauf eines Objektivs ist definitiv nicht nur eine emotionale Hürde, aber finanziell zu verschmerzen, wenn man den vermeintlichen Nutzwert mal gegenrechnet. Andere kaufen sich ’n Porsche um glücklich zu sein, und so’n Ding hat schlußendlich auch keinen wirklich tieferen Sinn.

Ein Superweitwinkelobjektiv ist also auch (in jeder Hinsicht) eine moderne Errungenschaft. Und die wurde auch erst möglich, als der Mensch immer weiter an den optischen Eigenschaften von Glasbausteinen gebastelt hat und deren Abbildungsleistung stetig erhöhen konnte. Denn mit einem optischen Glas einen sehr weiten Betrachtungswinkel abzubilden, ist schon eine Herausforderung für die Linseningenieure. Und teuer.

Egal.

Ich wollte das haben und hab es jetzt. Hab aber auch lange gezögert und neulich dann endlich einen Schnapp gemacht.

Mit dem HD Pentax-DA* 11-18mm F2.8 ED DC AW hatte ich ja schon lange geliebäugelt. In Kombi mit den alten Kameraden hätte ich aber damit ’ne Perle vor die Säue geschmissen. Das hat sich mit der K-3 III dann geändert.

Das passende Equickmänt hab ich also beisammen. Und dann mal Vergleiche angestrengt.

Man vergleicht ja gerne, um zu lernen, wie’s geht. Und das vorzugsweise möglichst richtig.

Die S/W-Fotografie hat ja von Natur aus dokumentarischen Charakter, weil die Farben fehlen und der Betrachter nicht von dem kakelichbunten Firlefanz abgelenkt wird. Mit Beginn der Einführung des Farbfilms hat sich das Betrachtungserlebnis verändert und die Fotografie dann auch, weil sie für jeden erschwinglich wurde (von den schweisstreibenden Preisen für die Foto-Entwicklung bei PORST und HAMER mal ganz abgesehen).

Heutzutage wird digital geknipst. Das kostet erstmal rein gar nichts. Bedeutet aber auch, dass ein Foto heute nichts mehr wert ist. Die ungeheure Flut von schnellen Fotos (die in der Regel nach KEINER Regel der anerkannten Kunst angefertigt werden) lässt den Betrachter nicht mehr verweilen, sondern nur noch gähnend langweilen.

Man munkelt, dass jede Minute mehrere Milliarden Bilder für die asozialen Medien ins WWW hochgepumpt werden. Da hat niemand mehr die Zeit und die Lust, sich jedes einzelne dieser vermeintlichen Kunstwerke anzusehen. Was zumeist eh sinnlos ist, weil gefühlte 50% dieser Massenfotos als Motiv ’ne Katze abbilden, 40% einen mehr oder minder gedeckten Tisch mit einer schlecht belichteten und somit unappetitlich wirkenden Mahlzeit zeigen und der Rest der Bilder filteroptimierte Selbstbildnisse von Narzisten sind, die mit penetranter Selbstüberschätzung andere Menschen von ihrem schlechten Geschmack und hoffnungsloser Ahnungslosigkeit überzeugen wollen.

Die Einzige, die solche Bilder gebrauchen kann (und will weil muss), ist die künstliche Intelligenz. Die unterscheidet sich tatsächlich von ihrer Futterquelle dadurch, dass sie noch dazulernt. Von den Betreibern der asozialen Medienplattformen befeuert und von den zumeist stumpfsinnigen Teilnehmern unbedarft gefüttert. Was anfangs als Massenhype als chic und modern galt, ist der verbliebenen natürlichen Intelligenz nun zum Verhängnis geworden. Mit Hilfe der KI werden jetzt Darstellungen generiert, die nicht der Realität entsprechen. Und somit hinsichtlich der Bildaussage zur Gefahr geworden sind, weil diejenigen, die ihre Intelligenz für die Fütterung des Monsters gespendet haben, ausgerechnet mangels eigener Intelligenz und unaufhaltsam zunehmender Realitätsferne den Unterschied von wahr und falsch nicht mehr erkennen. Und mit SO EINER Intelligenz wird die KI gefüttert. Allein DAS macht mir Angst.

Es geht aber auch anders.

Die Hersteller haben erkannt, dass es nicht wenige Menschen gibt, die diesem Fluch entfliehen möchten.

Mit dem Fluch ist jetzt nicht die KI gemeint, sondern die Preisgestaltung für die Fotoentwicklung bei DM und der Trend zur eigentlich altmodisch anmutenden S/W-Fotografie

Pentax hat deshalb die K-3 III modifiziert und eine S/W-Kamera draus gemacht. Frag mich wie. Keine Ahnung. Irgendwas am Sensor. Da sitzt normal ’n RGB Filterdings vor, und den hamse rausgenommen, damit der Sensor jetzt kein farbiges sondern reines Licht abbekommt. Klingt einfach, isses aber technisch mitnichten, weil sonst würde so’ne Kamera ja nicht so unverschämt teurer sein als ihre Farbtante.

Ein findiger Enthusiast hat dann auch direkt mal eine angesagte SONY alpha7 mit der K-3 monochrom verglichen. Also die jeweils daraus stammenden Fotos.

Die SONY Fotos wurden mit dem Farbsensor aufgenommen, aber in der Kamera intern dann in S/W umgewandelt und gespeichert. Das macht die interne Software der SONY. Ist aber im Ergebnis nicht das Gleiche wie ein S/W-Foto aus einer rein monochrom aufnehmenden Leica oder Pentax.

Die K-3 braucht für S/W keine Software und belichtet direkt auf den Sensor.

Der Enthusiast bemerkt den Unterschied. Im Großformat ist erkennbar, dass die unterschiedlich grauen (also eigentlich mit RGB-Farben gefüllten) Bereiche auf den Fotos der SONY irgendwie wolkig wirken. Bei der K-3 sind die Graustufenflächen absolut homogen. Das überzeugt JEDEN ernsthaften S/W-Fotografen.

Mich auch. Aber das würde mich nicht dazu treiben, mir derart sündhaft teures Gerät zuzulegen. Ausserdem sind die Unterschiede nur auf großformatigen Ausbelichtungen ab mindestens DIN-A2 deutlich sichtbar.

Ich behelfe mir also stattdessen lieber mit der zeitgemässen und damit klassischen digitalen

Software

um die in Farbe aufgenommen Fotos in S/W zu konvertieren.

Das hat enorme Vorteile, wie ich finde.

Denn fotografiert man ausschließlich in S/W, also ohne Farbinformationen, kann man die bei der Nachbelichtung auch nicht mehr darstellen.

Also: einmal S/W, immer S/W.

Das schränkt dann doch zu sehr meine Meinungsfreiheit ein.

Nun muss man auch wissen, dass bei der S/W-Fotografie sowieso ALLE Aufnahmetechniken Wirkung zeigen. Die wurden ja für die Fotografie erfunden, und die wurde anfangs nur in S/W gemacht. Die Farbe kam erst später und hat die wesentlichen Techniken weder verändert noch revolutioniert.

Software allein ist aber noch nicht der Heilige Gral.

Hat man als ambitionierter Knipskistenartist herausgefunden, dass man bei der Nachbelichtung von Farbfotos, die in S/W, also in Graustufenfotos konvertiert wurden, trotzdem noch mit den Farbreglern spielen und damit die Bildwirkung in den ehemals farbigen Bereichen deutlich verändern kann, wird man auch feststellen, dass der Erwerb einer reinen Monochrom-Kamera für einen Amateur, der gerne mal am Bild spielt ohne es in seiner Aussage manipulieren zu wollen, keinen wirklichen Sinn macht.

Die eigentliche Erkenntnis ist die Wirkung der

Farbfilter

Und nur DIE können aus einem Farbfoto ein nach persönlichem Gusto nachbelichtetes S/W-Foto generieren. Dabei geht es um Feinheiten, Details, subtile Graustufenänderungen, die einem Motiv das gewisse „Etwas“ verleihen. Eine reine Monchrom-Kamera kann DAS nicht. Zumindest vermute ich das.

Um Farbfilter auf das Foto einer monochromen Kamera anzuwenden, muss man physikalische Filter vor die Linse pappen. Zu aufwändig wie ich finde. Und wenn man nicht weiss, was man da tut, kann der Schuß nach hinten losgehen. Andere würden DAS dann aber wieder als Kunst werten, sobald das Baby dann auch ’n Namen bekommen hat. Vorausgesetzt, der Vater hat mit einem angesehenen Kunstprofessor rumgepimmelt.

Wahrnehmung

In der Fotografie galt es naturgemäß seit jeher als interessant, mit Belichtungseinstellungen, Blendeneinstellungen, Motivkontrasten und zum Schluss dann mit der Nachbelichtung zu experimentieren.

Monochrome Fotos haben allerdings den im Vergleich entscheidenden Vorteil, dass sie aufgrund der fehlenden Farben und dadurch deutlicheren Kontraste emotional tief wirken (können). Nicht tiefer als Farbfotos. Aber anders. Was in der Natur des S/W-Fotos liegt, weil das Betrachterauge sich ja nicht mit denkwürdigen Farben rumärgern muss. Es soll ja Bildfetischisten geben, die ihre HDR-Fotos zu unwirklichen Erscheinungen stilisieren und mit dem Resultat ihrer zweifelhaften Bemühungen dem Betrachter wenig bis keine Anerkennung abringen können.

Das kann bei einem S/W-Foto SO NICHT passieren.

Aber auch bei einem S/W-Foto wird der Knipskistenartist aufpassen müssen, keine genretypischen Fehler zu machen.

Unterbelichtung, Überbelichtung, verwackelt, verrissen, verpennt, falsche Perspektive, falscher Standort´, ungeeignetes und/oder schlimmstenfalls uninteressantes Motiv,  störender Hintergrund, überflüssiger Vordergrund machen aber JEDES Foto zunichte.

Bei S/W-Fotos fallen solche Fehler allerdings schneller auf und ins Gewicht. Farbfotos lassen die Fehler eher kaschieren und man kann als Erzeuger des Unglücks immer noch behaupten; das musso, das hab ich genau SO gesehen. Was dem Betrachter in jedem Fall nur ’n gelangweiltes Gähnen abzuringen vermag.

Beim S/W-Foto ist DIE Aussage dann schon wieder hinfällig. Denn kein Mensch sieht – im Normalfall – seine sich zumeist dynamisch bewegende Umwelt in S/W.

Von daher ist ein S/W-Foto ja bestens geeignet, um die Realität in seinem Moment „einzufrieren“, und somit den ursprünglichen dokumentarischen Charakter zu vermitteln.

Will man z. B.  architektonische Besonderheiten ablichten, bietet sich die S/W-Fotografie bestens an, weil Architektur im Wesentlichen auf geometrischen Formen basiert, denen man mit natürlich wirkenden Kontrasten und einer guten Portion Verständnis für die Materie u. U. eine höhere Kraft und Stimmung zukommen lassen kann, als es ein Farbfoto vermag, auf dem das gleiche Motiv zu sehen ist.

Epilog

Der allgemeinen Auffassung zufolge bewirkt also ein S\W-Foto im Vergleich mit einem Farbfoto die gezielte Hervorhebung des Motivs bzw. die Betonung einer bestimmten Bildaussage. Monochrome Fotos eignen sich nach einhelliger Meinung zudem bei darauf abgebildeten Personen besonders gut, um die Emotionen und Stimmungen der abgebildeten Hauptpersonen einzufangen.

Dem täte ich nicht widersprechen wollen.

Aber: aus KEINEM S/W-Foto dürfte ein für die Nachwelt bedeutsames und somit unsterbliches Meisterwerk entstehen.

Caspar David Friedrich würde sich beleidigt führen.